Hausbesuche von Thorsten Klapsch und Michaela Nowotnick
11. November bis 16. Dezember 2018
Die Stalinallee in Berlin. Der Anfang der 1950er Jahre im Osten der Stadt gebaute Prachtboulevard sollte die Deutschen im Westen und die ganze Welt beeindrucken: Ein Paradebeispiel für wegweisende sozialistische Architektur und wirkmächtiges Symbol für den Fortschrittsgeist in der noch jungen DDR.
Durch attraktive Geschäfte, Kulturbauten und Freizeiteinrichtungen, besonders aber durch moderne Wohngebäude galt es, dem Wesen des neuen sozialistischen Staates sichtbar Ausdruck zu verleihen. Wer eine Wohnung bekam in einem der sogenannten Arbeiterpaläste, die mit Fahrstuhl, Müllschlucker und Zentralheizung, dem Wohnkomfort der Moderne, ausgestattet waren, der blieb ihr oft Jahrzehnte treu.
So leben auch heute noch Erstbewohner in „der Allee“; einige von ihnen waren selbst an deren Aufbau beteiligt. Jetzt sind die Häuser, deren Adresse heute Karl-Marx-Allee oder Frankfurter Allee lautet, wieder zu einem begehrten innerstädtischen Wohnraum geworden. Ein umkämpftes Spielfeld, auf dem Verteidiger des Hergebrachten, Immobilieninvestoren und Geschäftemacher aufeinandertreffen.
Thorsten Klapsch und Michaela Nowotnick, die beide in „der Allee“ wohnen, haben Alteingesessene und Zugezogene in ihrem Stalinbau besucht – mit der Kamera und dem Notizbuch. Die Ausstellung dokumentiert so ein Baudenkmal und seine Bewohner zwischen gelebter Vergangenheit und Veränderung.
Eröffnung der Ausstellung
Samstag, 10. November 2018 | 17 Uhr
bildkultur | galerie, Markelstr. 19, 70193 Stuttgart
Worte zur Ausstellung
Dr. Matthias Bullinger | bildkultur Stuttgart
Dr. Michaela Nowotnick, Berlin / Bargfeld
Ausstellungsdauer
Sonntag,11. November bis Sonntag 16. Dezember 2018
Öffnungszeiten
Nach Vereinbarung: Telefon 0711 / 6 57 33 03