12. Mai bis 20. Juni 2019
So vertraut der Beichtstuhl als Kirchenmöbel erscheint, so unverzichtbar er als Symbol und Ort für Sünde ist, für Bekenntnis und Vergebung, für dunkle Machenschaften oder erhellende Offenbarungen: es gab ihn nicht immer. Erst im Jahr 1604 schrieb die Synode von Namur vor, dass eigene Stühle für die Beichte angeschafft würden.
Heutzutage scheint es jedoch nicht mehr angemessen, sich im Beichtstuhl als reuiger Sünder dem nicht sichtbar nebenan sitzenden Beichtvater anzuvertrauen. Immer öfter wird der Beichtstuhl abgeschlossen und mitunter sogar profan als Besenkammer verwendet. Gebeichtet wird stattdessen, wenn überhaupt, in eigens eingerichteten Zimmern.
Der Beichtstuhl verschwindet.
Diese Ausstellung zeigt eine eindrucksvolle fotografische Dokumentation dieses bedrohten Kirchenmöbels, ein abstrahierendes Kompendium der mannigfaltigen Antworten, die Baumeister und Handwerker über die Jahrhunderte auf eine sakrale Gestaltungsaufgabe gefunden haben – von Überlingen bis Valencia, von Ostfildern bis Tokio.
Eröffnung der Ausstellung
Samstag, 11. Mai 2019 I 17 Uhr
bildkultur | galerie, Markelstr. 19, 70193 Stuttgart
Worte zur Ausstellung
Dr. Matthias Bullinger | bildkultur Stuttgart
Ausstellungsdauer
Sonntag, 12. Mai bis Donnerstag, 20. Juni 2019
Öffnungszeiten
Nach Vereinbarung:
Telefon 0711 / 6 57 33 03
info(at)bildkultur.de