Eine Liebe zur Leere, wie die Übersetzung des lateinischen Titels lauten könnte, charakterisiert die ausgestellten Arbeiten von Bernadette Wolbring: ruhige, kontemplative Fotografien, die den Blick öffnen in Räume, deren Größe der Betrachter nicht ermessen kann. Nicht zufällig mögen Details der Interieurs dem Betrachter vage vertraut sein – rautenförmige Bodenfliesen beispielsweise oder eine scharf konturierte Fensterlaibung: Ausgangspunkt der gezeigten Arbeiten sind Reproduktionen bekannter Gemälde von Jan Vermeer, Fra Angelico, Vilhelm Hammershøi und Gerhard Richter.
Bernadette Wolbring hat aus ihnen alle Spuren von Menschen oder Gegenständen gelöscht und konzentriert sich in ihren Bildern auf die durch Licht erzeugte Stimmung in diesen Werken. Wir sehen fein nuancierte Variationen des vermeintlich Gleichen: Stets fällt weiches Licht ein, streicht über die Wände, bis es sich in zarten Übergängen allmählich im Dunkel verliert. Es bleiben Leere und Abwesenheit. Im aufwändigen Entstehungsprozess ihrer Arbeiten verbindet Bernadette Wolbring zeitgenössische fotografische Methoden mit den Projektionen einer Camera Obscura, wie sie auch Vermeer im 17. Jahrhundert angewandt haben soll.
www.bernadettewolbring.com >>
Eröffnung der Ausstellung
Mittwoch, 25. Mai 2011 | 19.30 Uhr
bildkultur | galerie, Markelstr. 19, 70193 Stuttgart
Worte zur Ausstellung
Dr. Matthias Bullinger
bildkultur Stuttgart
Ausstellungsdauer
Donnerstag, 26. Mai bis Freitag, 1. Juli 2011
Öffnungszeiten
Montag und Mittwoch
17 bis 19 Uhr nach Vereinbarung